So billig geht die Energiewende

Das Fraunhofer ISE hat die Transformationskosten für jedes Jahr bis 2050 berechnet und das optimale Szenario bestimmt. Es sieht Investitionskosten von nur 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts und 166 Gigawatt Photovoltaik vor. Der jährliche Zubau müsste dafür verdreifacht werden.

Im Vergleich zum „weiter so“ kostet die Energiewende in den nächsten 36 Jahren im Mittel pro Jahr 33 Milliarden Euro oder 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Das sagt eine Abschätzung des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE, die der stellvertretende Institutsleiter Hans-Martin Henning in Berlin vorstellte.

Für diese Aussage haben die ISE-Forscher Hans-Martin Henning und sein Kollege Andreas Palzer ihr Computermodell des deutschen Energiesystems verfeinert. Es berechnet nun ein Abbild des Energiesystems für jede Stunde von heute bis zum 31. Dezember 2050. Damit sucht es dann in einer Optimierung den kostengünstigsten Weg. Dabei variiert es etwa den Wind- und Solarenergieausbau, die Geschwindigkeit, mit der Gebäude energetisch saniert werden und berücksichtigt verschieden Szenarien für den Ausstieg aus der Kohleverstromung und alles, so Henning, „was das Energiesystem ausmacht“.

Das Ziel ist, nicht nur das beste Szenario für das Jahr 2050 zu finden, sondern auch den kostengünstigsten Pfad dorthin, mit dem die Klimaziele der Bundesregierung eingehalten werden. Das war bisher nicht möglich.